Besinnliches zum Herbst
Herbsttag
Herr,es ist Zeit.Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat,baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen,lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern,wenn die Blätter treiben.
Rainer Maria Rilke
Herr,es ist Zeit.Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat,baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen,lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern,wenn die Blätter treiben.
Rainer Maria Rilke
von Goddee
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Das Gedicht gefällt mir sehr gut und es passt gerade sehr gut in unsere Zeit. Otto Sander (Schauspieler, bekannt u.a. durch das Boot) hat es mal rezitiert. Das fand ich besonders stark! Angeregt dadurch habe ich mal etwas gebastelt.
Ich habe Herbsttag von Rainer Maria von Rilke und Im Nebel von Hermann Hesse zusammengeschnitten und Musik (Vide cor Meum) drunter gemixt.
Ich habe Herbsttag von Rainer Maria von Rilke und Im Nebel von Hermann Hesse zusammengeschnitten und Musik (Vide cor Meum) drunter gemixt.
| Major 'Lebano' Stabsangehöriger Geschwaderstab / JG4 |
von Lebano
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Von ganzem Herzen Dank dafür.
Last Edit:8 Jahre 1 Monat her
von Goddee
Letzte Änderung: 8 Jahre 1 Monat her von Goddee.
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ja die Mp3 ist wirklich ne super Sache ...habe sie immer noch auf den Handy
von Widukind
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Danke ihr Zwei für die schönen Gedichte.
Rilke und Hesse waren bestimmt zwei sehr reiche, kreative Geister die uns
viel hinterlassen haben.
Das Gedicht von Hesse ist schon ein wenig traurig. Könnte mir vorstellen,
dass er damit auch sein eigenes Leben beschreibt, oder das Gedicht daraus
erwächst.
Obwohl er ja ein guter Menschenkenner war, wurde er - glaube ich - doch nie so recht warm mit den Allermeisten. (Hab mal die Biographie gelesen, ist aber schon
ewig her)
Ich würde gern ein Gedicht von Lord Byron (aus "Ode an den Westwind") beisteuern, das wie ich finde, gar nicht so schlecht passt:
Mach mich zu deiner Harfe, gleich dem Wald:
Fällt nicht mein Lebenslaub wie seines schon?
Wenn deiner Harmonien Tumult erschallt.
Hat er von uns den herbsltich tiefen Ton,
Süß noch in Schwermut. Sei, oh wilder Geist,
Mein Geist! Sei ich, der feurig in dir Wohnt.
Blas, daß mein Traurigsein das All durchkreist
Wie braunes Laub, das grün einst wiederkehrt;
Und mit dem Zauber, den mein Vers verheißt,
Fauch aus dem Herzen, dran die Flamme zehrt,
Mein Wort als Funken in die Menschheit weit!
Sei du durch mich der unerweckten Erd
Die Tuba einer Prophetie! Oh Zeit,
Wenn Winter kommt, kann Frühling sein noch weit?
Rilke und Hesse waren bestimmt zwei sehr reiche, kreative Geister die uns
viel hinterlassen haben.
Das Gedicht von Hesse ist schon ein wenig traurig. Könnte mir vorstellen,
dass er damit auch sein eigenes Leben beschreibt, oder das Gedicht daraus
erwächst.
Obwohl er ja ein guter Menschenkenner war, wurde er - glaube ich - doch nie so recht warm mit den Allermeisten. (Hab mal die Biographie gelesen, ist aber schon
ewig her)
Ich würde gern ein Gedicht von Lord Byron (aus "Ode an den Westwind") beisteuern, das wie ich finde, gar nicht so schlecht passt:
Mach mich zu deiner Harfe, gleich dem Wald:
Fällt nicht mein Lebenslaub wie seines schon?
Wenn deiner Harmonien Tumult erschallt.
Hat er von uns den herbsltich tiefen Ton,
Süß noch in Schwermut. Sei, oh wilder Geist,
Mein Geist! Sei ich, der feurig in dir Wohnt.
Blas, daß mein Traurigsein das All durchkreist
Wie braunes Laub, das grün einst wiederkehrt;
Und mit dem Zauber, den mein Vers verheißt,
Fauch aus dem Herzen, dran die Flamme zehrt,
Mein Wort als Funken in die Menschheit weit!
Sei du durch mich der unerweckten Erd
Die Tuba einer Prophetie! Oh Zeit,
Wenn Winter kommt, kann Frühling sein noch weit?
Last Edit:8 Jahre 1 Monat her
von Thorwald
Letzte Änderung: 8 Jahre 1 Monat her von Thorwald.
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