Literaturangaben - Übertrag aus WhatsApp
Von mir als "schlimme Bücher" eingestuft:
Herrmann, Hajo (1986): Bewegtes Leben. Kampf- u. Jagdflieger 1935 - 1945. Stuttgart: Motorbuch Verl.
Herrmann, Hajo (1999): Als die Jagd zu Ende war. Mein Flug in die sowjetische Gefangenschaft. Augsburg: Weltbild-Verl.
Galland, Adolf (1953 (1970)): Die Ersten und die Letzten. Die Jagdflieger im 2. Weltkrieg. Sonderaufl. Darmstadt: Schneekluth.
Pemler, Georg (1984): Der Flug zum Don. Aus d. geheimen Kriegstagebuch eines Aufklärungsfliegers. Herrsching: Pawlak.
(wer mag, kann zum Vergleich des Berichts von H. Herrmann aus seiner Gefangenschaft dieses Buch lesen, die Herren sind sich dort begegnet: Gollwitzer, Helmut (1953): … und führen, wohin du nicht willst. Bericht einer Gefangenschaft. 8. Aufl. München: Kaiser.)
Aus der Rubrik "noch schlimmer":
Bracke, Gerhard (1977): Gegen vielfache Übermacht. Aspekte der Luftkriegswirklichkeit 1942 - 1945. Stuttgart: Motorbuch-Verl.
Nolte, Ernst (1987): Der europäische Bürgerkrieg. 1917 - 1945 ; Nationalsozialismus und Bolschewismus. Berlin: Propyläen-Verl.
Wer sich von diesen beiden Tiefpunkten deutscher Geschichtsschreibung erholen will, wende seinen Browser hier hin (hoffentlich sucht der Verlag sich bald einen kompetenten Web-Autor ...):
neunundzwanzigsechs.de/main.php
Dort ist anlässlich der aktuellen Pony-Schwemme in IL2-GB bes. dieses Buch ratsam, viele Details zum Fliegen mit der P-51:
Anderson, Clarence E. (2008): … zum Fliegen und Kämpfen. Erinnerungen 1922 - 1999. Moosburg: Neunundzwanzigsechs-Verl.
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Retnek schrieb: Wer sich von diesen beiden Tiefpunkten deutscher Geschichtsschreibung erholen will, wende seinen Browser hier hin (hoffentlich sucht der Verlag sich bald einen kompetenten Web-Autor ...):
neunundzwanzigsechs.de/main.php
Dort ist anlässlich der aktuellen Pony-Schwemme in IL2-GB bes. dieses Buch ratsam, viele Details zum Fliegen mit der P-51:
Anderson, Clarence E. (2008): … zum Fliegen und Kämpfen. Erinnerungen 1922 - 1999. Moosburg: Neunundzwanzigsechs-Verl.
Die Biographien aus dem Hause neunundzwanzigsechs las ich auch immer sehr gerne, jedoch gehört gerade Andersons Buch nicht zu meinen Favoriten. Natürlich ist es grundsätzlich interessant, enthält sehr spannende Fliegergeschichten und sticht aus der Reihe der 29/6 Bücher hervor, alle bis auf „...zum Flieger und Kämpfen“ handeln von Deutschen. Mir fehlte bei Anderson aber etwas die selbstkritische Reflexion. Vielleicht muss das bei einem Amerikaner aber auch so sein… Wir waren die schnellsten, die tödlichsten, waren mutiger, cleverer und die vorderste Verteidigungslinie der gesamten freien Welt.
Zitat: "Die Leute fragen es zögerlich und so taktvoll wie möglich, aber sie fragen es. Ob ich je über das Schicksal der Mütter und Frauen und Kinder jener Männer nachgedacht hätte, die ich abgeschossen habe? Ob ich Schuld oder Bedauern empfände? Nein. Nicht damals, und nicht bis heute."
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Bendwick schrieb: ... Mir fehlte bei Anderson aber etwas die selbstkritische Reflexion. Vielleicht muss das bei einem Amerikaner aber auch so sein… Wir waren die schnellsten, die tödlichsten, waren mutiger, cleverer und die vorderste Verteidigungslinie der gesamten freien Welt.
Bin ich bei Dir, es gibt da deutlich meinungsstärkere (Auto-) Biographien von US-Piloten. Z.B. zum Thema "Erschießen von abgesprungenen Piloten am Fallschirm". Er findet dazu keine Worte - ich hoffe, ich habe es bei Anderson nicht überlesen. Andere (west-) alliierte Piloten haben dazu klare Ansichten. Manche wissen sogar, das diese Praxis ihre Wurzeln im 1. Wk hatte - ausgehend von Engländern.
Was Verfahren, Technik und fliegerische Bandbreite angeht, hat das Buch einiges zu bieten. Nicht nur die P-51 im 2. Wk, auch danach hat der Mann ziemlich schräge Erprobungen überstanden.
Zitat: "Die Leute fragen es zögerlich und so taktvoll wie möglich, aber sie fragen es. Ob ich je über das Schicksal der Mütter und Frauen und Kinder jener Männer nachgedacht hätte, die ich abgeschossen habe? Ob ich Schuld oder Bedauern empfände? Nein. Nicht damals, und nicht bis heute."
Nun, das ist als US-Pilot im 2. Wk und bis Korea vergleichsweise einfach - man flog auf der Seite der Guten und konnte das auch ohne allzu große innere Widersprüche glauben. Bis etwa Winter 1942 hätte sich wohl auch eine große Mehrheit der Wehrmachtspiloten diesen Luxus erlaubt - und wäre damit im weltweiten Vergleich nicht negativ aufgefallen.
Ist ohnehin die Frage, ab wann man Offiziere in eine (politische) Verantwortung nehmen kann? Bereits wenn jemand als Hauptmann gut auf seinen Wingman aufpasst, ordentlich ausbildet und taktisch unsinnige Befehle bekämpft? Das ist Militärhandwerk, muss jeder können.
Die Weitsicht der großen Lage kommt - je nach Herkunft und Vorbildung - evt. erst mit der Generalstabsausbildung. Vor allem wenn man in seiner Jugend mit "Kruppstahl-Leder-Windhund"-Schwachsinn voll gepumpt wurde. Von daher sind beim steilen Aufstieg von Offizieren wie Galland, Baumbach, Peltz oder auch H. Herrmann Bildung und Urteilsfähigkeit nicht mit dem Rang mitgekommen. Was mir bis 1945 eine gewisses Maß an Verständnis für deren Defizite und Fehler erlaubt. Nach 1950 in Bildung und Urteil über das eigene Wirken immer noch nicht weiter gekommen zu sein - unverzeihlich.
Nach meiner Wahrnehmung wird in vielen angelsächsisch geprägten Armeen bis hinauf zum General die schlichte Sicht gepflegt: "Ich befolge nur Befehle - für Verantwortung & Moral sind Oberkommando und Politik zuständig". Zweifel und allzu selbstständiges Denken gelten gerne als kampfkraftmindernd.
Wenn Verdrängen nicht mehr hilft, kommt traditionell "right or wrong - my country" als letzte Verteidigungslinie dazu. Dann erst das eigene Gewissen. Diesen langen Weg bis zur eigenen Position findet man nicht oft in Biographien.
Ein zur Eigenverantwortung des Soldaten passendes Konzept der "Innern Führung" ist den meisten Armeen (sehr) fremd. Wird ja auch in der Bundeswehr gespalten wahrgenommen und unterschiedlich gelebt. Aber immerhin gibt es etwas in dieser Art.
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Marcus Popplow | Beate Winzer (Hrsg.)
Fliegen und Funktechnik
Die Flugzeugfabrik der Luftwaffe Berlin-Tempelhof 1933–1945
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