Theorie: Bombergeleit im Detail
Vorwort
Ich habe hier die Grundlagen einer erfolgreichen Bombereskorte in der theoretischen Ausführung zusammen gefasst und bebildert. Natürlich ist mir bewusst das sowohl der beste Plan nur bis zum ersten Schuss besteht, als auch die praktische Umsetzung durch das Können jedes Einzelnen beeinflusst wird. Maßgebliche Voraussetzungen für die Umsetzung sind:
Formationsflugerfahrung, das Einschätzen von Entfernung, Winkel und Geschwindigkeit, aber auch vor allem eine gute Funk- und allgemeine Disziplin.
Hinweis: Die gezeigten taktischen Nummern sind nicht auf das JG4 und Ihre Mitglieder bezogen, sie sind zur Verdeutlichung der Befehlskette und Struktur dargestellt. Auch wenn ich DUI gerne einmal in der Höhenjagd sehen würde .
Die Formation
Hier dargestellt ist beispielhaft die Geleitformation mit 3 Schwärmen bzw. 2 Schwärmen in der Naheskorte, einer Führungsrotte und einer Rotte in der Höhenjagd und ihr unterstellter Höhenjagd 10 KM voraus. Das Konzept lässt sich natürlich jeder Zeit mit zusätzlicher Höhen-, Vorausjagd oder Nachhut erweitern.
Draufsicht:
Frontsicht:
Bomber
Ein erfolgreicher Schutz wird bereits durch eine eng geschlossene Bomberformation gefördert. Wie in den beiden Darstellungen zu erkennen ist hier eine Keil, Doppelkeil oder Raute mit leichtem Höhenversatz zu wählen. Dies lässt einem geschulten Feind natürlich die Möglichkeit einen schnellen doch recht ungezielten Angriff auf mehrere Maschinen im Verband durchzuführen, doch bringt es auch 2 signifikante Vorteile. Diese bestehen in einer konzentrierten Abwehrbewaffnung, sowohl nehmen sie dem Feind die Möglichkeit sich in die Formation einzugliedern und dadurch die Abwehr durch eigene Jäger zu erschweren.
Jäger
Alle Rotten der Naheskorte positionieren sich in 1-2 KM Distanz zu den Bombern. Die Schwarmführer der rechten und linken Seite nehmen eine 500-1000 M erhöhte Position auf der 8 und 4 Uhr des Verbandes ein. Sie haben so die Möglichkeit ihre 2. Rotte, die voraus auf gleicher Höhe in der 11 und 1 Uhr der Bomber fliegt, zu führen und zur Not zu korrigieren. Die Jägerführung positioniert sich mit ein-einhalbfacher Höhe der anderen Rotten in der erhöhten 6 Uhr der Bomber. Jetzt hat natürlich die Führungsrotte keine Sicht auf den Bomberverband, gewinnt aber eine 100%-ige Übersicht auf die Jäger im Verband. Die Sichtbehinderung auf den Bomberverband wird kompensiert in dem sich nach den Schwarmführern auf 10 und 2 Uhr gerichtet wird, hierbei kommt eine gute Formation zum tragen. Die Höhenjagd positioniert sich nun 5000 erhöht über den Bombern möglichst im vorderen Bereich.
Richtliniendarstellung:
Aktions- und Sicherungsbereiche
Die Sicherungsbereiche beschreiben das Hauptsuchfeld der einzelnen Rotten und erleichtern damit jeder Rotte durch geringeren Beobachtungsaufwand die Konzentration aufrecht zu erhalten. Wenn die Ressourcen verfügbar sind ist es angebracht eine weitere Rotte hinten unterhalb der Jägerführung abzustellen um diese ebenso zu entlasten.
Sicherungsbereiche:
Die Aktionsbereiche ermöglichen es den Rottenführern bei Feindkontakt selbstständig Angriffe und Abdrängaktionen durchzuführen sie umfassen einen Radius von ca. 3 KM bis zu den Bombern. Für die Höhenjagd gilt ein Aktionsradius von 5-10 KM.
Aktionsradien:
Kommunikation und Befehlskette
Jede Aktion die nicht im 3 KM Aktionsradius stattfindet, sollte durch Anordnung des Jägerführers gegeben oder bestätigt werden.
Beim Lösen aus der Geleitformation, egal ob mit oder ohne Befehl, muss unbedingt eine Meldung abgegeben werden. Dies gilt auch für das Wiedereinfinden in den Verband damit sich der Jägerführer auch in angespannten Situationen ein grobes Bild der zur Verfügung stehenden freien Rotten machen kann.
Den Anweisung des Jägerführers ist in jeder Situation Folge zu leisten.
Befehlskette:
Bei Kontakt
Wenn eine Rotte Kontaktsichtung auf mehr als 5 KM hat und sowohl der Rottenführer als auch der Rottenflieger dies bestätigen können (Whisper), ist Meldung an die Jägerführung abzugeben. Ist der Kontakt als feindlich identifiziert haben alle Rotten auf Gefechtsleistung zu gehen und die Formation durch Schlangenlinien zu halten, zudem müssen Befehle der Jägerführung abgewartet werden.
Fliegt ein feindlicher Kontakt in den Aktionsradius einer Rotte ein gibt dieser ein Meldung ab und beginnt selbstständig mit geeigneten Maßnahmen. Sobald eine Rotte an einem Feind ist oder die Meldung dafür abgibt* haben alle anderen Rotten weiterhin den Schutzschirm aufrecht zu erhalten oder andere Feinde anzugehen (Grundsatz: eine Rotte pro Feind/Rotte).
*Natürlich sollte die Meldung nicht aus 5 KM abgegeben werden. Hier gilt: Wer Meldung abgibt, hat innerhalb von ca. 5-8 Sekunden am Feind zu sein. Daher sollte jeder seinen Bereich und auch die der anderen Rotte möglichst gut abschätzen.
Ich habe hier die Grundlagen einer erfolgreichen Bombereskorte in der theoretischen Ausführung zusammen gefasst und bebildert. Natürlich ist mir bewusst das sowohl der beste Plan nur bis zum ersten Schuss besteht, als auch die praktische Umsetzung durch das Können jedes Einzelnen beeinflusst wird. Maßgebliche Voraussetzungen für die Umsetzung sind:
Formationsflugerfahrung, das Einschätzen von Entfernung, Winkel und Geschwindigkeit, aber auch vor allem eine gute Funk- und allgemeine Disziplin.
Hinweis: Die gezeigten taktischen Nummern sind nicht auf das JG4 und Ihre Mitglieder bezogen, sie sind zur Verdeutlichung der Befehlskette und Struktur dargestellt. Auch wenn ich DUI gerne einmal in der Höhenjagd sehen würde .
Die Formation
Hier dargestellt ist beispielhaft die Geleitformation mit 3 Schwärmen bzw. 2 Schwärmen in der Naheskorte, einer Führungsrotte und einer Rotte in der Höhenjagd und ihr unterstellter Höhenjagd 10 KM voraus. Das Konzept lässt sich natürlich jeder Zeit mit zusätzlicher Höhen-, Vorausjagd oder Nachhut erweitern.
Draufsicht:
Frontsicht:
Bomber
Ein erfolgreicher Schutz wird bereits durch eine eng geschlossene Bomberformation gefördert. Wie in den beiden Darstellungen zu erkennen ist hier eine Keil, Doppelkeil oder Raute mit leichtem Höhenversatz zu wählen. Dies lässt einem geschulten Feind natürlich die Möglichkeit einen schnellen doch recht ungezielten Angriff auf mehrere Maschinen im Verband durchzuführen, doch bringt es auch 2 signifikante Vorteile. Diese bestehen in einer konzentrierten Abwehrbewaffnung, sowohl nehmen sie dem Feind die Möglichkeit sich in die Formation einzugliedern und dadurch die Abwehr durch eigene Jäger zu erschweren.
Jäger
Alle Rotten der Naheskorte positionieren sich in 1-2 KM Distanz zu den Bombern. Die Schwarmführer der rechten und linken Seite nehmen eine 500-1000 M erhöhte Position auf der 8 und 4 Uhr des Verbandes ein. Sie haben so die Möglichkeit ihre 2. Rotte, die voraus auf gleicher Höhe in der 11 und 1 Uhr der Bomber fliegt, zu führen und zur Not zu korrigieren. Die Jägerführung positioniert sich mit ein-einhalbfacher Höhe der anderen Rotten in der erhöhten 6 Uhr der Bomber. Jetzt hat natürlich die Führungsrotte keine Sicht auf den Bomberverband, gewinnt aber eine 100%-ige Übersicht auf die Jäger im Verband. Die Sichtbehinderung auf den Bomberverband wird kompensiert in dem sich nach den Schwarmführern auf 10 und 2 Uhr gerichtet wird, hierbei kommt eine gute Formation zum tragen. Die Höhenjagd positioniert sich nun 5000 erhöht über den Bombern möglichst im vorderen Bereich.
Richtliniendarstellung:
Aktions- und Sicherungsbereiche
Die Sicherungsbereiche beschreiben das Hauptsuchfeld der einzelnen Rotten und erleichtern damit jeder Rotte durch geringeren Beobachtungsaufwand die Konzentration aufrecht zu erhalten. Wenn die Ressourcen verfügbar sind ist es angebracht eine weitere Rotte hinten unterhalb der Jägerführung abzustellen um diese ebenso zu entlasten.
Sicherungsbereiche:
Die Aktionsbereiche ermöglichen es den Rottenführern bei Feindkontakt selbstständig Angriffe und Abdrängaktionen durchzuführen sie umfassen einen Radius von ca. 3 KM bis zu den Bombern. Für die Höhenjagd gilt ein Aktionsradius von 5-10 KM.
Aktionsradien:
Kommunikation und Befehlskette
Jede Aktion die nicht im 3 KM Aktionsradius stattfindet, sollte durch Anordnung des Jägerführers gegeben oder bestätigt werden.
Beim Lösen aus der Geleitformation, egal ob mit oder ohne Befehl, muss unbedingt eine Meldung abgegeben werden. Dies gilt auch für das Wiedereinfinden in den Verband damit sich der Jägerführer auch in angespannten Situationen ein grobes Bild der zur Verfügung stehenden freien Rotten machen kann.
Den Anweisung des Jägerführers ist in jeder Situation Folge zu leisten.
Befehlskette:
Bei Kontakt
Wenn eine Rotte Kontaktsichtung auf mehr als 5 KM hat und sowohl der Rottenführer als auch der Rottenflieger dies bestätigen können (Whisper), ist Meldung an die Jägerführung abzugeben. Ist der Kontakt als feindlich identifiziert haben alle Rotten auf Gefechtsleistung zu gehen und die Formation durch Schlangenlinien zu halten, zudem müssen Befehle der Jägerführung abgewartet werden.
Fliegt ein feindlicher Kontakt in den Aktionsradius einer Rotte ein gibt dieser ein Meldung ab und beginnt selbstständig mit geeigneten Maßnahmen. Sobald eine Rotte an einem Feind ist oder die Meldung dafür abgibt* haben alle anderen Rotten weiterhin den Schutzschirm aufrecht zu erhalten oder andere Feinde anzugehen (Grundsatz: eine Rotte pro Feind/Rotte).
*Natürlich sollte die Meldung nicht aus 5 KM abgegeben werden. Hier gilt: Wer Meldung abgibt, hat innerhalb von ca. 5-8 Sekunden am Feind zu sein. Daher sollte jeder seinen Bereich und auch die der anderen Rotte möglichst gut abschätzen.
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Last Edit:8 Jahre 6 Monate her
von Kruger
Letzte Änderung: 8 Jahre 6 Monate her von Kruger.
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Für ein konzentriertes Durchlesen ist es mir aktuell bereits etwas zu spät - werde das aber natürlich schnellstens nachholen. Umso mehr, da ich das Thema Bombereskorte mit zu den spannendsten zähle.
An dieser Stelle schon einmal: Richtig tolle Skizzen!
An dieser Stelle schon einmal: Richtig tolle Skizzen!
von DUI
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| Stabsfeldwebel 'Kruger' Gruppen TO Stab I. / JG4 |
von Kruger
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Sehr cooler und informativer Beitrag. Hätte ich mir den mal vor dem semi-erfolgreichen Begleitschutz für DUI und - ich glaube Widu war es - gestern durchgelesen ...
Wenn ich das richtig verstanden habe, hält der Begleitschutz bis zum Feindkontakt immer auch die Geschwindigkeit der Bomber? Wenn es, wie gestern, tatsächlich nur 1-2 109er sind, die 2 Bomber begleiten, welche Position/Rolle nimmt man da am Besten ein?
Wenn ich das richtig verstanden habe, hält der Begleitschutz bis zum Feindkontakt immer auch die Geschwindigkeit der Bomber? Wenn es, wie gestern, tatsächlich nur 1-2 109er sind, die 2 Bomber begleiten, welche Position/Rolle nimmt man da am Besten ein?
von Grantel
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Du musst nicht Höhe und Geschw. der Bomber halten um diese effektiv zu eskortieren. Idealerweise hältst du dich vor und über den Bombern auf um dich bei Bedarf auf feindl. Jäger schnell draufstürzen zu können. Hinterherfliegen ist hingegen alles andere als optimal, da du so in der Regel nicht rasch genug rankommst um die Bomber freizuschießen.
von Karaya
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