Schalterpanel Eigenbau
- Weedtanger
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Tach zusammen.
Nachdem ich euch nun knapp 3 Monate mit den aktuellen Vorschritten in Whatsapp genervt habe will ich hier das fertige Produkt mal vorstellen.
Wie hat alles angefangen?
Ich kam auf die Idee einen meiner alten X52 auseinander zu bauen um mir damit dann eine Art Schalterpanel zu bauen. Als ich gerade alles demontiert hatte und vor dem Kabelsalat saß kam ein Freund von mir zu Besuch. Dieser baut beruflich Flugsimulatoren (Airbus und Boing). Er schaute mich etwas mitleidig an und fragte was ich da vor habe. Mit einem gemeinen grinsen auf den Lippen verfolgte er meine Ausführungen und meinte dann...: "Warum machst du dir das ganze so kompliziert?! Es gibt von "LeoBodnar" ein USB-Interface auf dem du deine Schalter usw einfach nur noch anschließen musst."
Hier mal ein Link zu dem Interface das ich verwendet habe:
LeoBodnar Joystickinterface
Also packte ich das, sich vor mir ausbreitende Chaos, und warf es in den Müll.
Oli, so heisst dieser Freund, meinte dann noch das wir das Gehäuse für diese Box einfach mit Fusion360 designen und er es auf der Arbeit dann kurzer Hand drucken kann.
Ich machte mich also daran mich zum einen mit Fusion360 auseinander zu setzen und gab mein bestes das am Ende ein passendes Gehäuse bei raus kommt.
Wie das immer so ist waren die ersten Versionen mehr von der Kategorie ..... ähm ich sag mal..... Selbstfindung.
Hier mal ein Beispiel für die ersten Version:
Nach kurzer Zeit war klar das es so nicht funktionieren wird da die Kippschalter zu klein gewählt waren und wir nicht ansatzweiße alle Funktionen des Interfaces nutzen würden. Und wenn man sich schon die Mühe macht sowas zu bauen dann bitte möglichst komplett.
Gesagt getan. Nach weiteren Wochen im 3D-Universum kam dann das hier dabei raus:
Nun ginge es an die Umsetzung. Ich habe mir also bei diversen Händlern die nötigen Teile zusammengesucht. Schalter, Taster, Kabel, Potis, Leds usw usw usw.
Bei meiner Suche bin ich dann noch über eine sogenannte "Matrix-Platine" von LeoBodnar gestolpert. Dies macht es weit einfacher alle Schalter ohne extra Verkabelung einzel mit der Interface zu verbinden. Denn auf dem Interface befinden sich lediglich 2 Reihen mit je 6 Pins für insgesamt 36 Taster. So teilen sich jeweils 6 Taster dann einen Minuspol. Mit dieser Matrixplatine jedoch bekommt jeder Taster einen eigenen Minus- und Pluspol. Entsprechend habe ich auch diese Platine noch bestellt.
Um diese Plantine geht es:
Matrixplatine
An der Stelle sei noch an die Zollgebühren zu denken da LeoBodnar in England ist. So kommen bei einer Bestellung zwischen 12€ und 14€ Zollgebühren drauf!
Um das Masterpanel (rechts) mit dem Slavepanel (links) zu verbinden habe ich ein SubDB25-Kabel verwendet. So hatte ich die Möglichkeit 25 Pins in das Slavepanel zu "schicken". Da jedoch jede Achse schon 3 Pins belegt musste ich hier wiederum den Minuspol von jeweils 6 Tastern in einem Kabel bündeln und dann im Slavepanel wieder auf 6 einzelne Kabel aufteilen. Hierzu habe ich bei Amazon so eine Art Verteilerplatine gefunden.
Hier das Sub25-Kabel im Detail:
Was die Beleuchtung angeht ist es wie folgt. Wenn man das Masterpanel mit dem Rechner verbindet leuchtet zum einen der Schriftzug und der Pfeil rechts. Sowie man dann das Slavepanel mit dem DB25-Kabel anschließt leuchtet der Pfeil links um zu signalisieren das auch das Slavepanel aktiv ist.
Natürlich hätte man das Slavepanel auch einfach intern verkabeln können. So habe ich nun aber die Möglichkeit das Slavepanel mit einer anderen Version zu ersetzen wenn ich Lust habe.
Der Zufall wollte es und ich bin über ein Angebot eines guten 3D-Druckers gestolpert. Ich habe mir also einen Anycubic Vyper gegönnt und war nun im Stande mir meine Gehäuseteile selbst zu drucken.
Was die Beleuchtung angeht kam mir dann folgende Idee. Ich habe eine dünne Plexiglasscheibe genommen und diese von hinten an die Löcher geklebt. Von vorne wiederrum konnte ich nun Epoxidharz in die Löcher gießen und diesen mit UV-licht aushärten lassen. Nun musste ich alles noch auf die gleiche Höhe schleifen. Durch das schleifen wurde das Harz dann schön milchig was zur Folge hatte das es schön ausgeleuchtet wurde.
Ähnlich habe ich es mit dem JG4-Wappen gemacht. Ich habe es erst in Fusion gebastelt, dann ausgedruckt und angemalt. Und um dem ganzen ein edleres Finish zu geben das mit Harz vergossen. In dem Fall habe ich es doch nicht geschliffen und mir die Oberflächenspannung zu nutze gemacht um einen schönen Look hinzubekommen.
Mitlerweile waren auch alle meine Bestellungen eingetroffen, alles war gedruckt und ich konnte testen ob alles zusammen passte.
Für die stilsichere und vertraute optische Erscheinung habe ich noch schnell alles im bekannten Grau der LW-Cockpits lackiert. Und schon ging es an die eigentliche Arbeit..... alles miteinander verkabeln.
Das war richtig viel Arbeit. Ich habe mit dem Bruder meiner Frau von 18:30 bis ca 00:05 konstant daran gearbeitet. Am Ende waren es derart viele Kabel das es wirklich schwer gewesen ist die Kiste zu verschließen ohne ein Kabel dabei zu beschädigen. Aber seht selbst:
Das fertige Ergebnis hatte jedoch auf Anhieb funktioniert und kann sich echt sehen lassen finde ich:
Klar gibt es mit Sicherheit manche Dinge die man hätte besser machen können. So sieht die "4" bei dem Schriftzug nicht ganz so gut aus.
Alles in allem bin ich jedoch sehr zufrieden mit dem Teil.
Hier nochmal eine kleine Übersicht über die Funktionen:
40 Tastfunktionen (manche Taster haben in Kombination miteinander eine Doppelbelegung)
7 Achsen
Wer also nun immer noch Lust hat sich sowas zu bauen kann sich gerne bei mir melden. Ich persönlich habe nun erstmal genug Kabel und Schalter für dieses Jahr gesehen.
Lieben Gruß von eurem
JG4_Weedtanger
Nachdem ich euch nun knapp 3 Monate mit den aktuellen Vorschritten in Whatsapp genervt habe will ich hier das fertige Produkt mal vorstellen.
Wie hat alles angefangen?
Ich kam auf die Idee einen meiner alten X52 auseinander zu bauen um mir damit dann eine Art Schalterpanel zu bauen. Als ich gerade alles demontiert hatte und vor dem Kabelsalat saß kam ein Freund von mir zu Besuch. Dieser baut beruflich Flugsimulatoren (Airbus und Boing). Er schaute mich etwas mitleidig an und fragte was ich da vor habe. Mit einem gemeinen grinsen auf den Lippen verfolgte er meine Ausführungen und meinte dann...: "Warum machst du dir das ganze so kompliziert?! Es gibt von "LeoBodnar" ein USB-Interface auf dem du deine Schalter usw einfach nur noch anschließen musst."
Hier mal ein Link zu dem Interface das ich verwendet habe:
LeoBodnar Joystickinterface
Also packte ich das, sich vor mir ausbreitende Chaos, und warf es in den Müll.
Oli, so heisst dieser Freund, meinte dann noch das wir das Gehäuse für diese Box einfach mit Fusion360 designen und er es auf der Arbeit dann kurzer Hand drucken kann.
Ich machte mich also daran mich zum einen mit Fusion360 auseinander zu setzen und gab mein bestes das am Ende ein passendes Gehäuse bei raus kommt.
Wie das immer so ist waren die ersten Versionen mehr von der Kategorie ..... ähm ich sag mal..... Selbstfindung.
Hier mal ein Beispiel für die ersten Version:
Nach kurzer Zeit war klar das es so nicht funktionieren wird da die Kippschalter zu klein gewählt waren und wir nicht ansatzweiße alle Funktionen des Interfaces nutzen würden. Und wenn man sich schon die Mühe macht sowas zu bauen dann bitte möglichst komplett.
Gesagt getan. Nach weiteren Wochen im 3D-Universum kam dann das hier dabei raus:
Nun ginge es an die Umsetzung. Ich habe mir also bei diversen Händlern die nötigen Teile zusammengesucht. Schalter, Taster, Kabel, Potis, Leds usw usw usw.
Bei meiner Suche bin ich dann noch über eine sogenannte "Matrix-Platine" von LeoBodnar gestolpert. Dies macht es weit einfacher alle Schalter ohne extra Verkabelung einzel mit der Interface zu verbinden. Denn auf dem Interface befinden sich lediglich 2 Reihen mit je 6 Pins für insgesamt 36 Taster. So teilen sich jeweils 6 Taster dann einen Minuspol. Mit dieser Matrixplatine jedoch bekommt jeder Taster einen eigenen Minus- und Pluspol. Entsprechend habe ich auch diese Platine noch bestellt.
Um diese Plantine geht es:
Matrixplatine
An der Stelle sei noch an die Zollgebühren zu denken da LeoBodnar in England ist. So kommen bei einer Bestellung zwischen 12€ und 14€ Zollgebühren drauf!
Um das Masterpanel (rechts) mit dem Slavepanel (links) zu verbinden habe ich ein SubDB25-Kabel verwendet. So hatte ich die Möglichkeit 25 Pins in das Slavepanel zu "schicken". Da jedoch jede Achse schon 3 Pins belegt musste ich hier wiederum den Minuspol von jeweils 6 Tastern in einem Kabel bündeln und dann im Slavepanel wieder auf 6 einzelne Kabel aufteilen. Hierzu habe ich bei Amazon so eine Art Verteilerplatine gefunden.
Hier das Sub25-Kabel im Detail:
Was die Beleuchtung angeht ist es wie folgt. Wenn man das Masterpanel mit dem Rechner verbindet leuchtet zum einen der Schriftzug und der Pfeil rechts. Sowie man dann das Slavepanel mit dem DB25-Kabel anschließt leuchtet der Pfeil links um zu signalisieren das auch das Slavepanel aktiv ist.
Natürlich hätte man das Slavepanel auch einfach intern verkabeln können. So habe ich nun aber die Möglichkeit das Slavepanel mit einer anderen Version zu ersetzen wenn ich Lust habe.
Der Zufall wollte es und ich bin über ein Angebot eines guten 3D-Druckers gestolpert. Ich habe mir also einen Anycubic Vyper gegönnt und war nun im Stande mir meine Gehäuseteile selbst zu drucken.
Was die Beleuchtung angeht kam mir dann folgende Idee. Ich habe eine dünne Plexiglasscheibe genommen und diese von hinten an die Löcher geklebt. Von vorne wiederrum konnte ich nun Epoxidharz in die Löcher gießen und diesen mit UV-licht aushärten lassen. Nun musste ich alles noch auf die gleiche Höhe schleifen. Durch das schleifen wurde das Harz dann schön milchig was zur Folge hatte das es schön ausgeleuchtet wurde.
Ähnlich habe ich es mit dem JG4-Wappen gemacht. Ich habe es erst in Fusion gebastelt, dann ausgedruckt und angemalt. Und um dem ganzen ein edleres Finish zu geben das mit Harz vergossen. In dem Fall habe ich es doch nicht geschliffen und mir die Oberflächenspannung zu nutze gemacht um einen schönen Look hinzubekommen.
Mitlerweile waren auch alle meine Bestellungen eingetroffen, alles war gedruckt und ich konnte testen ob alles zusammen passte.
Für die stilsichere und vertraute optische Erscheinung habe ich noch schnell alles im bekannten Grau der LW-Cockpits lackiert. Und schon ging es an die eigentliche Arbeit..... alles miteinander verkabeln.
Das war richtig viel Arbeit. Ich habe mit dem Bruder meiner Frau von 18:30 bis ca 00:05 konstant daran gearbeitet. Am Ende waren es derart viele Kabel das es wirklich schwer gewesen ist die Kiste zu verschließen ohne ein Kabel dabei zu beschädigen. Aber seht selbst:
Das fertige Ergebnis hatte jedoch auf Anhieb funktioniert und kann sich echt sehen lassen finde ich:
Klar gibt es mit Sicherheit manche Dinge die man hätte besser machen können. So sieht die "4" bei dem Schriftzug nicht ganz so gut aus.
Alles in allem bin ich jedoch sehr zufrieden mit dem Teil.
Hier nochmal eine kleine Übersicht über die Funktionen:
40 Tastfunktionen (manche Taster haben in Kombination miteinander eine Doppelbelegung)
7 Achsen
Wer also nun immer noch Lust hat sich sowas zu bauen kann sich gerne bei mir melden. Ich persönlich habe nun erstmal genug Kabel und Schalter für dieses Jahr gesehen.
Lieben Gruß von eurem
JG4_Weedtanger
von Weedtanger
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