Blockschulung
Grundflugschule
2. Flugstunde
"Sauberes" Fliegen und Kurven
In der theoretischen Vorbereitung zur zweiten Flugstunde werden wir uns mit der Kontrolle
über das Flugzeug und dem so genannten "Sauberen Fliegen und Kurven" beschäftigen.
"Sauberes" Fliegen
Was beutet eigentlich dieses "sauber" Fliegen?
Es beschreibt den Zustand in welchem die Fluglage dem Flugweg entspricht. Das bedeutet,
dass das Flugzeug weder hängt noch schiebt. Ein wichtiges Instrument um dieses
festzustellen ist der Wendezeiger mit der Libelle.
In der folgenden Grafik ist einmal die saubere Fluglage dargestellt, die rot gestrichelte Linie
zeigt dabei die Flugrichtung.
Ein Flugzeug ist stromlinienförmig gebaut und es kann nur in der optimalen Fluglage die
maximale Geschwindigkeit oder einen effizienten Kraftstoffverbrauch erzielen.
Das oberste Ziel ist die Fluglage so zu halten, das weder zusätzlicher Luftwiderstand
entsteht, noch dass das Flugzeug dazu neigt den Kurs zu ändern.
Dies erreicht man durch
den Einsatz der verschiedenen Steuerflächen: Querruder, Seitenruder und Höhenruder,
sowie der Trimmung.
Bei den deutschen Jagdflugzeugen ist es allgemein so, dass nur eine Höhenrudertrimmung
vorhanden ist. Wenn man nun das Flugzeug ordentlich durchtrimmt brauchen wir uns nur
noch um das Seitenruder und die Schiebebewegung, so wie das Querruder und die
Querneigung zu kümmern.
Das Beherrschen dieser Fähigkeiten werden euch sowohl eure Nerven, eurer
Energiehaushalt, als auch eure Fliegerkameraden danken.
Querneigung
Die Querneigung, oder auch das so genannte "Hängen", sorgt dafür, dass das Flugzeug eine
leichte Kurve fliegt und immer wieder vom Kurs abweicht.
Daher werden ständige
Korrekturen notwendig. Diese Korrekturen sind einerseits anstrengend und fordern
Konzentration, die an anderen Stellen wieder fehlt.
Doch vor allem verlängert sich dadurch,
gerade auf längeren Flugstrecken, der Flugweg und die Flugdauer.
Diese Bewegung gleichen wir mit dem Querruder, entgegengesetzt der Querneigung aus.
Schieben
Schieben bezeichnet die Fluglage in der sich das Flugzeug quer zur Flugrichtung bewegt.
Diese Fluglage hat zwei sehr große Nachteile.
Der Luftwiderstand wird stark erhöht und die
Anströmung der nachgeschobenen Tragflache ist geringer.
Dadurch entsteht einseitig
weniger Auftrieb, welcher zu einem früheren Strömungsabriss führt.
Diese Bewegung gleichen wir mit dem Seitenruder, entgegengesetzt der Schieberichtung
aus.
Jedes Auswandern der Kugel zeigt ein Missverhältnis zwischen Quer- und
Seitenrudereinsatz an.
Wandert die Kugel muss der Pilot in der gleichen Richtung
Seitenruder geben. (Auf die Kugel treten bis diese in der Mitte stehen bleibt.)
Aber Achtung: Die Fluglage des Schiebens bewirkt, aufgrund des unterschiedlichen Auftriebs,
eine leichte Rollbewegung die unabhängig vom Drehmoment des Propellers ist.
Fliegen von Kurven
Da wir nun eine unsaubere Fluglage erkennen können, kommen wir zum nächsten Schritt:
Das saubere Fliegen von Kurven.
Um eine Kurve einzuleiten bringen wir das Flugzeug über die Querruder in eine gewollte
Querneigung bis die gewünschte Fluglage erreicht ist. Dabei achten wir auf die Libelle und
halten mit dem Seitenruder die Kugel in der Mitte.
Nun wird das Flugzeug ganz von sich aus eine Kurve fliegen.
Hierbei halten wir nur die Kugel
in der Mitte und mit Hilfe des Höhenmessers die Flughöhe.
Dies erreicht man durch
den Einsatz der verschiedenen Steuerflächen: Querruder, Seitenruder und Höhenruder,
sowie der Trimmung.
Zu guter Letzt ist es noch wichtig zu wissen, das unsere Fluginstrumente (Kompass,
Wendezeiger und falls vorhanden der künstliche Horizont) nur für Kurven bis zu 35°
ausgelegt und darüber hinaus kaum zu gebrauchen sind.