Stabsoffiziere
Aufgrund ihrer ursprünglichen Verwendung in Stäben werden die Dienstgrade Major, Oberstleutnant und Oberst bis heute als Stabsoffiziere bezeichnet. Sie bilden die dritte Dienstgradgruppe in der Offizierslaufbahn und sind im Ranggefüge über den Leutnanten und Hauptleuten, jedoch unter den Generalen einzuordnen. Innerhalb der Luftwaffe wurden von ihnen vielfältige Aufgaben in Führungspositionen wahrgenommen. So dienten sie z.B. in einer Fliegerhorst-Kommandantur, standen Flughafen-Bereichskommandos vor, leiteten Flugzeugführer- und Jagdfliegerschulen, waren Kommandeure von Flak-Abteilungen, führten Luftlandeverbände oder Bataillone der Luftwaffenfelddivision. In der fliegenden Truppe übernahmen Stabsoffiziere das Kommando über eine Gruppe oder führten als Kommodore ein ganzes Geschwader. Der unterste Rang in der Dienstgradgruppe der Stabsoffiziere ist der Major. Dessen Bezeichnung stammt aus dem 16. Jahrhundert und bedeutet großer oder bedeutender Verwalter. Tiefe historische Wurzeln besitzt auch der nächsthöhere Dienstgrad. Aus früheren Jahrhunderten leitet sich der Oberstleutnant als Vertreter des Obristen (dem obersten Kommandeur) ab. Als Ursprung der Namensgebung ist die Verschmelzung der Begriffe Oberst (Kommandeur) und Leutnant (Stellvertreter) anzusehen. Höchster Stabsoffizier und sechsthöchster Offiziersdienstgrad der NS-Luftwaffe war der Oberst. Seit dem 16. Jahrhundert führten oberste Hauptleute, sogenannte Obristen, das Kommando über mehrere tausend Mann.Der Stabsoffizier des JG4 besitzt nicht nur fachliche Professionalität bezüglich der technischen und militärhistorischen Hintergründe des Luftkrieges, sondern verfügt auch über die notwendige ethische Einstellung sowie einen gefestigten, willensstarken Charakter. Zum Major kann frühestens nach einer dreijährigen Mitgliedschaft befördert werden, wenn das entsprechende JG4-Mitglied seit mindestens sechs Monaten als Hauptmann dient. Unabdingbare Voraussetzungen dafür sind übermäßiger Einsatz in vorangegangenen Aufgabengebieten, Führungsqualitäten und Durchsetzungsvermögen während der Zeit als Staffelführer oder stellvertretender Gruppenkommandeur sowie nachgewiesene Bewährung im Einsatz und höchste fliegerische Begabung. Ein Major des JG4 bekleidet in der Regel den Dienstposten eines Gruppenkommandeurs oder betätigt sich nach Berufung in den Geschwaderstab mit bedeutenden Planungs- und Organisationsaufgaben. Allgemein sind die Stabsoffiziere für den Ausbau und die Aufrechterhaltung der geschwaderinternen Strukturen eigenverantwortlich zuständig. Sie können Mannschaften, Unteroffizieren, Leutnanten und Hauptleuten Befehle erteilen.