Blockschulung

Grundflugschule







Thema

Verhalten am Flugplatz


Dieser Teil wird sich mit allen Details eines Flugplatzes, seinen Regeln und dem Verhalten auf diesem Flugplatz befassen. Als Beispiel wird der Flugplatz Marquise-West in der JG4 Konfiguration von Balthasar verwendet, den wir in der damaligen Blockschulung für 'Cliffs of Dover' verwendet haben.

Und auch wenn der hier verwendete Platz in der Praxis keine weitere Verwendung findet:
Die Verhaltensweisen am Flugplatz gelten ebenfalls für Flugplätze in 'Battle of Stalingrad', lediglich die Kennzeichnung der einzelnen Bereiche kann sich optisch unterscheiden.


Der Flugplatz


Für die Bezeichnung der Pisten wird deren Ausrichtung auf den nächsten Zehnerwert gerundet (z.B. "Piste 26" trotz einer tatsächlichen Richtung von 264 Grad). Hinsichtlich der Bahnausrichtung ist es nützlich zu wissen, dass diese in Cliffs of Dover und Battle of Stalingrad immer nach wahrem Norden angegeben werden. In der heutigen Zivil- und Militärluftfahrt wird hierfür aber die magnetische Ausrichtung verwendet.



Anflugkarten


Es gibt verschiedene Flugplätze, welche wir hauptsächlich unterscheiden in Betonpiste, Gras gemäht und Gras ungemäht.

Dies ist eine Anflugkarte für Marquise-West

In der oberen Tabelle sind ein paar wichtige Grunddaten angegeben.
Daraus entnehmen wir, dass der Flugplatz 2 Bahnen/Pisten hat die mit 02/20 und 12/30 bezeichnet sind.
Ihre Ausrichtung beträgt 022°-202° und 124°-304°.
Der Platz liegt 24 Meter bzw. 79 Fuß über normal 0
Beide Bahnen haben eine Länge von 1400 Metern und bestehen aus Gras.
Die Position des Flugplatzes ist laut Standardraster in BA 20-1.

Hinweis: In 'Battle of Stalingrad' wird ein anderes Schema für das Kartenraster verwendet. Während in 'Cliffs of Dover' die Kartenraster in Nord-Süd-Aufteilung noch mit Kombinationen aus zwei Buchstaben versehen wurden sind es in 'Battle of Stalingrad' jetzt auch zweistellige Ziffernfolgen.

An der Reihenfolge der Nennung hat sich auch etwas geändert:
In 'Cliffs of Dover' zuerst die Folge für 'Ost-West' (das sind die Buchstaben für die Kartenspalte), anschliessend die Folge für 'Nord-Süd' (die Ziffern für die Kartenreihe). Und durch ein 'Strich' abgetrennt das Kleinraster.
In 'Battle of Stalingrad' zuerst die Folge für 'Nord-Süd' (also die Kartenreihe), anschliessend die Folge für 'Ost-West' (die Kartenspalte). Und auch hier wieder durch ein 'Strich' abgetrennt das Kleinraster.
Marquise West (der Flugplatz bei Marquise) liegt in 'Cliffs of Dover' in 'BA 20-1', während sie sich in Marquise (hier die Stadt die Stadt, weil es in 'Battle of Stalingrad' dort keinen Flugplatz gibt) in 'Battle of Stalingrad' (Normandie Karte) in '07 21-1' liegt.

Im mittleren Feld ist die Position auf der Karte inklusive der magnetischen Abweichung dargestellt.

Im unteren Feld wird der Platz an sich kartographiert.






Aufteilung und Struktur


Hier wird die Aufteilung und Struktur des Flugplatzes farblich hervorgehoben

Grün: Piste/Bahn und Anflugraum
- zum Starten und Landen
Gelb: Sicherheitsstreifen vor, neben und hinter der Bahn
- in diesem Bereich darf kein Flugzeug abgestellt werden
- der Bereich ist schnellstmöglich zu verlassen
Dunkelblau: Rollwege
- jedes Flugzeug sollte möglichst hier bewegt werden
Rot: Spawnbereich
- beim Erstellen befindet sich dort das Flugzeug
Hellblau: Abstellbereich
- hier werden die Flugzeuge nach dem Landen abgestellt




Verhalten am Boden


Da ich mein Flugzeug nun erstellt habe steht es im Spawnbereich. Hier ist es wichtig, dass ich zu allererst die Bremse betätige, damit sich mein Flugzeug nicht bewegt, da sonst der Spawnplatz freigegeben werden könnte oder ich durch den Wind in eine schlechte Position gedreht werden könnte.

Anschliessend wird der Motor gestartet.


Rollen


Wenn das Triebwerk läuft, könnten wir anrollen.

Aber zuvor sind noch ein paar wichtige Dinge zu beachten.
An dieser Stelle kontrollieren wir Ruder und Radbremsen und prüfen den Gefahrenbereich vor dem Flugzeug und auf dem Rollweg

Hier gilt: Wer bereits auf dem Rollweg ist, hat Vorfahrt!.


Wenn alles funktioniert, ist es soweit. Ich melde "<eigene Kennung>, rollt!" und gebe kurz Gas, bis das Flugzeug anfängt, sich zu bewegen (ca. 1400 U/Min) und nehme dann den Schub auf 1100 U/Min zurück. In dieser Konfiguration bewege ich mich nun direkt auf den Rollweg zu, um den Spawnbereich schnellstmöglich zu verlassen und drehe erst, wenn ich dort angelangt bin, in die Richtung ein, in die ich rollen möchte. Jetzt wird bis zur Startbahn nur auf dem Rollweg gerollt. Wenn ich nun an dieser angelangt bin, prüfe ich an der Warteposition noch einmal, ob die Bahn und der Anflugraum frei sind.


Start


Gegeben den Fall, dass die Bahn und der Anflugraum frei ist, kann nun aufgerollt werden. Unterteilt wird in rechte und linke Seite. Das bedeutet, dass sich immer in 2 Reihen aufgestellt wird. Die Mitte ist alleine größeren und einzeln startenden Flugzeugen vorbehalten, rechts stellen sich Rottenführer und links die jeweiligen Rottenflieger auf, um nach dem Start direkt in der inneren Position für eine Platzrunde zu sein. Zur Hilfe kann hierbei das Flugzeug leicht quer gestellt werden, muss dann aber wieder auf die Bahn ausgerichtet werden. Einfacher ist es, dem versetzten Vordermann rechts oder links Bescheid zu geben, dass er ihn möglichst einweist.



Um größere Verbände schnell in die Luft zu bekommen, empfiehlt es sich, immer in Schwarmstärke heraus zustarten. Das bedeuten, es rollen immer 2 Rotten auf die Bahn, sind diese fertig wird gestartet. Währenddessen rollen die nächsten beiden Rotten bereits an die Warteposition bzw. auf die Bahn auf. Das kürzeste, sichere Startintervall wird erzielt, wenn rottenweise mit 2 Sekunden Abstand gestartet wird, das bedeutet, der Schwarmführer meldet die erste Rotte "Rakete" und rollt gleichzeitig mit seinem Rottenflieger an, 2 Sekunden später folgt die zweite Rotte mit dem selben Ablauf. Wenn der Verbandsführer bereits die Verbandstärke (Rotte, Kette, Schwarm oder Staffel immer mit dem taktischen Zeichen des Verbandsführers) anmeldet, ist es nicht mehr von Nöten das Einzelglieder sich anmelden.

Nach der Abflugkontrolle melde ich mich mit "<eigene Kennung>, Klar für Rakete!" als abflugbereit. Zum Starten melde ich nun "<eigene Kennung>, Rakete!" (bei Einzelmeldung ist die Seite der Bahn mit anzugeben), wenn dies nicht bereits vom Rotten- oder Verbandsführer übernommen wurde und bringe den Schubhebel in die vordere Anschlagpositon. Nun wird das Flugzeug mit dem Seitenruder auf der Bahn gehalten. Sobald das Flugzeug den Boden verlassen hat, wird das Fahrwerk eingefahren, an dieser Stelle meldet Jeder einzeln mit "<eigene Kennung>, solo!", dass er in der Luft ist.

Wenn es zu einem Startunfall kommen sollte muss dies gerade bei kurzen Startintervallen unverzüglich mit "Bruch auf der Bahn!" gemeldet werden. In diesem Fall geht Sicherheit vor Funkdisziplin.


Platzrunde


Die Platzrunde dient dem geordneten An- und Abflugverkehr am Flugplatz und wird im besten Falle von einer Bodo (Bodenleitstelle) oder Anflugkontrolle geleitet. Wenn diese Möglichkeit nicht gegeben ist, ist jeder Pilot in der Pflicht, Vorsicht und Rücksicht zu nehmen, um den Anflugverkehr nicht zu gefährden. Dies ist die Platzrunde für Marquise- West auf Bahn 20.


An dieser Stelle ist es wichtig zu wissen, dass in der deutschen Luftwaffe alle Standardprozeduren nach links in einer 30° Standardkurve geflogen werden. Die Bahn, die angeflogen wird, wird in der Regel vom Verbandsführer oder der Anflugkontrolle vorgegeben.

In der Platzrunde gilt es, einige Regeln zu beachten:
- die Eile beträgt 300 Km/h
- die Platzrundenhöhe von 300 Metern ist unbedingt zu halten
- Überholen ist strengstens verboten
- die maximale Gruppenstärke ist eine Rotte

Als Rottenflieger habe ich mich bereits links neben meinem Rottenführer einzuordnen und halte diese Position. Die verschiedenen Meldungen in der Platzrunde sind wichtig, um die Übersicht zu wahren, wann und wo diese abzugeben sind, ist in der folgenden Grafik dargestellt (die eigene Kennung ist immer anzugeben).



Landung


Für die Landung gilt auch hier wieder, dass sich Rottenführer rechts und Rottenflieger links einzuordnen haben. Die Staffelung der einzeln Rotten sollte maximal 1000 Meter im langen Intervall und mindestens 500 Meter im kurzen Intervall betragen. Nach dem Aufsetzen ist mit mindestens 100 Km/h bis auf 500 Meter auszurollen um folgende Maschinen nicht zum Abbruch zu zwingen.

Jede beschädigte Maschine hat bei der Landung ein Vorrangrecht und meldet sich ohne Platzrunde mit "<eigene Kennung>, Havanna auf Piste XX!" zur sofortigen Notlandung in der erstmöglichen Richtung an.

Zur Landung bringe ich mein Flugzeug in Landekonfiguration, begonnen wird mit dem Drosseln der Leistung und dem Durchsinken aus der Platzrundenhöhe auf 200 Meter, nun melde ich "<eigene Kennung>, auf Kurs für Lucie-Anton!". Das sichere Aufsetzen ist mit "<eigene Kennung>, Kongo!" zu melden und dann durchzurollen. Als Rottenflieger halte ich mich hier ganz an die Aktionen und Anweisungen meines Rottenführers.


Nach dem Ausrollen wird die Bahn in eine vorgegebene Richtung (zumeist rechts) schnellst möglich verlassen und der Sicherheitsstreifen frei gemacht. Nun wird zum nächstbesten Rollweg gerollt, das Flugzeug in einer Abstellzone geparkt, die Bremse betätigt und das Flugzeug ordnungsgemäß abgeschaltet.


Fremde Flugplätze


Das Verhalten zur Landung auf fremden Flugplätzen, an denen keine Anflugkontrolle eingerichtet ist und somit die Bahn nicht zugewiesen werden kann, ist zunächst mit einer visuellen Luftraumkontrolle zu beginnen. Im Anschluss wird mit einem Überflug oberhalb der Platzrundenhöhe geprüft, wie der Windsack oder die Bahnbeschilderung ausgerichtet ist und erst dann mit dem Einfliegen in die Platzrunde begonnen.