Gruppe

Eine Jagdgruppe bestand im Regelfall aus drei bis vier Staffeln eines Flugzeugtyps, einer entsprechenden Zahl an Flugzeugführern und der fünf bis zehnfachen Menge an Bodenpersonal. Die Staffeln waren einsatz- und verwaltungstechnisch dem Gruppenstab untergeordnet. Dieser besaß nominell vier Flugzeuge, den Stabsschwarm der Gruppe, zudem jedoch häufig noch ein oder zwei Maschinen als Reserve. Diese Maschinen wurden vom Gruppenkommandeur geführt, der den Dienstgrad eines Majors innehaben sollte. Aus Mangel an Jagdfliegern im Majorsrang wurden jedoch zahlreiche Gruppen von Hauptleuten befehligt. Zu den weiteren Offizieren des Gruppenstabes gehörten der Gruppen-Adjutant, der Nachrichtenoffizier (Gruppen-NO), der Technische Offizier (Gruppen-TO), der Hauptmann beim Stabe (Ia), Versorgungsoffiziere (IVa), ein Sanitätsoffizier (IVb - Gruppen-Arzt) sowie ein waffentechnischer Beamter. Neben den genannten Offizieren konnte der Gruppenstab durch zusätzliche Spezialisten erweitert werden. Da viele Offiziere des Stabes keine Flugzeugführer waren, wurde zudem häufig auf Piloten aus den unterstellten Staffeln zurückgegriffen, um den Stabsschwarm mit fliegendem Personal aufzufüllen.
Für den reibungslosen Ablauf und zur Unterstützung der Gruppe war die Stabskompanie verantwortlich. Sie bestand aus rund 260 Mann und enthielt neben dem allgemeinen Personal (ca. 42 Mann), technische Mannschaften (ca. 30 Mann), einen Nachrichtenzug (ca. 73 Mann) sowie einen Kfz.-Zug (ca. 33 Mann). Da die Staffeln einer Gruppe fast immer zusammen auf einem Flugplatz stationiert waren, konnte der Flakzug (ca. 22 Mann) der Stabskompanie zumindest einen geringen Schutz gegen feindliche Tieffliegerangriffe geben. Besondere Bedeutung trug der ca. 60 Mann starke Werftzug. Wurden Flugzeuge in Kämpfen oder durch Unfälle so stark beschädigt, dass eine Reparatur durch die Flugzeugwarte nicht vorgenommen werden konnte, kam der Werftzug mit seiner umfangreichen technischen Ausstattung zum Einsatz.