Bf 110 - Panzerbekämpfung mit Bomben
Bei der Panzerbekämpfung mit Bomben wurden Sprengbomben SC 50, SC 250, SC 500 oder SC 1000 eingesetzt.
Die SC 1000 wurde gegen erkannte, massierte Panzerverbände eingesetzt.
Voraussetzung war eine geeignete trockene Startbahn, damit man mit dieser Last überhaupt starten konnte. Das war fast nur in der Sommerzeit möglich. Der Anflug erfolgte in 2000m Höhe, geworfen wurde aus dem Sturzflug. Man hatte nur eine Anflugmöglichkeit um die Bombe ins Ziel zu bringen. Ein Abfangen mit der angehängten SC 1000 war nicht möglich. Hierbei wäre man an die Grenze des Bruchlastvielfachen der Bf 110 gestossen.
Ähnlich war das Verfahren, wenn zwei SC 500 angehängt waren. Hatte man eine Bombe geworfen war das Abfangen allerdings kein Problem. Somit konnte die zweite Bombe bei einem erneuten Anflug geworfen werden.
Gegen schwere Panzer waren die SC 250 am besten geeignet. Zusätzlich wurden an den Flächen jeweils noch zwei SC 50 eingehängt. Mit insgesamt 700 kg Bombenlast waren die Leistungsreserven, vor allem was die Zelle betraf nicht ausgeschöpft.
Der Anflug erfolgte mit 450 km/h in 50 bis 60m Höhe. Etwa 1200m vor der Panzerformation stieg man auf 400m. Der als Ziel ausgewählte Panzer wurde im flachen Sturzflug angeflogen. Die Bombe wurde aus 15 bis 20m Höhe kurz vor dem Ziel ausgeklinkt. (Wurfhöhen unter 10m führten zu Blindgängern.) Mit der zweiten SC 250 konnte nach einer Kampfkurve ein weiterer schwerer Panzer bekämpft werden. Die SC 50 wurden gegen leichte Panzer, Zugmaschinen oder LKW eingesetzt.
Quelle: Messerschmitt Bf 110 im Einsatz auf verschiedenen Kriegsschauplätzen