Distanzmessung


Wir haben jetzt die Grundregeln des Sicherheitsabstandes verinnerlicht und unsere Konvergenz auf eine effektive Schussdistanz zwischen 100m und 200m eingestellt.
Stellt sich nur noch die Frage: Woher weiß ich wie weit das gegnerische Flugzeug weg ist?!

Hierfür haben wir das richtige Instrument genau vor unserer Nase: Das Reflexvisier, oder kurz ReVi.
Das ReVi besteht aus einem Fadenkreuz mit Teilstrichen und dem ReVi-Kreis.
Doch wie bestimmen wir damit die Entfernung?

Der ReVi-Kreis umfasst ein Zehntel der Zielentfernung!

Was heißt das? Wir fliegen ein Ziel an, ein einmotoriger Jäger. Sobald das Ziel den Durchmesser des ReVi-Kreises mit seiner kompletten Spannweite ausfüllt, ist das Ziel 10mal so weit entfernt, wie es in Wirklichkeit groß ist. Verstanden? Nein! Alles klar.

Jagdflugzeuge unterscheiden sich in ihrer Spannweite in der Regel nur minimal, mit 10m Spannweite haben wir ein gutes mittleres Maß. Wenn das Ziel im oben genannten Beispiel also genau einmal von links nach rechts in den ReVi-Kreis passt und daher 10mal so weit entfernt ist, kommen wir auf die einfache Rechnung:

Spannweite * 10 = Entfernung zum Ziel
also 10 m * 10 = 100 m Entfernung zum Ziel.

Wie sieht es bei anderen Entfernungen aus? Sollte das Ziel doppelt so weit entfernt sein, also 200m, ist es optisch nur noch halb so groß. Es passt also zweimal in den ReVi-Kreis. Wir erweitern die Rechnung:

Spannweite * Wie oft passt das Ziel in ReVi * 10 = Entfernung zum Ziel
also 10 m * 2 * 10 = 200 m.

In der folgenden Grafik ist dies noch einmal mit einer LaGG-3 dargestellt, diese hat eine Spannweite von 9,80 Metern und eignet sich damit sehr gut als Beispiel.


Puh! Und wer soll das im Luftkampf ausrechnen?! Richtig, keiner! Das Distanzmessen mit dem ReVi muss geübt werden. Stoppt zum Beispiel ein Video genau im Anflug, überlegt euch dann, "Wie weit ist das Flugzeug entfernt?" und prägt euch dieses Bild ein.