SD 250 - Sprengbombe Dickwandig 250 kg
Die SD 250 war 1.638 mm lang und hatte einen Durchmesser von 368 mm. Nach den Erfahrungen mit der SC 250 und SC 500 auf festere Ziele in England verlangte man widerstandsfähigere Bomben. Die SC-Bomben waren aus Mangel an hochwertigen Materialien (Güteklasse III) nicht widerstandsfähig genug. Sie brachen bei einer seitlichen Krafteinwirkung oft auseinander und der Sprengstoff fiel heraus bevor die Langzeitzünder (elektr. oder mech.) wirken konnten. Man wollte also eine dickere Wandung um die Festigkeit der Bomben zu erhöhen. Dies führte zwar zu einer Beeinträchtigung des Sprengstoffanteils (nur ca. 30%), erhöhte durch die stärkere Wandung jedoch zugleich die Wirkung der Bombensplitter. Das Werk in Bochum, in dem die SC 250 K III gefertigt wurde, stellte die Produktion innerhalb weniger Wochen auf die neu zu fertigende SD-Bombe um. Hierbei wurden die bewährten Press-Zieh- (mehrteilig), Rohr- (mehrteilig) und das Stahlgussverfahren (einteilig) genutzt. Gefüllt wurden diese Bomben mit Fp. 60/40 (etwa 80 kg) oder Amatol 39. Die SD-250-Bomben besaßen einen Zünder. Verwendet wurde üblicherweise empfindliche Aufschlagzünder oder der elektrische Aufschlagzünder 55. Der Zünder wurde in eine Übertragungsladung hinein geschraubt die senkrecht zur Sprengstoffmittelsäule (längs in der Bombenachse) lag. Nach den Testversuchen auf halb zertörte Industrieanlagen zeigte sich ihre hervorragende Wirkung gegen Industrieziele, Eisenbahnen und ganze Eisenbahnanlagen. Besonders eignete sie sich aber für Tiefflugangriffe, da ihre Druck und Splitterwirkung sehr hoch war. Sie konnte aus allen Jagdbombern und Bombern geworfen werden, wobei hier die Jabos FW 190 und andere Erdkampfflugzeuge hervorzuheben sind. Die SD-250-Bomben fanden bis 1944 häufig Verwendung und wurden später in ihrer Bedeutung durch AB-Bomben und Bomben-Schüttkästen verdrängt.