SD 500 - Sprengbombe Dickwandig 500 kg

SD 500 "Dakmar" Beton/panzerbrechend

Diese Bombe war 2.007 mm lang und hatte einen Durchmesser von 396 mm. Der Bombenkörper besaß eine Länge von 1.370 mm. Diese Abwurfwaffe wurde aus Stahlguss bzw. im Pressstahlverfahren hergestellt, war panzerungsbrechend und konnte Betondecken (z.B. bei Bunkeranlagen durchschlagen). Der Kopf der Bombe war sehr massiv und ermöglichte dadurch ein Durchdringen harter Oberflächen. Die SD 500 "Dakmar" hatte einen Zünder mit Übertragungsladung sowie einer Sprengstoffmittellsäule. Ihr Sprengstoffanteil betrug 90 Kg Amatol oder Fp. 60/40. Als Zünder wurden die elektrischen Aufschlagszünder 25 A, B und C verwandt. Dies waren Mehrzweckzünder für Hoch-, Tief- oder Sturzflugangriffe. Man konnte diese noch während des Fluges auf o.V. (ohne Verzögerung), m.V. (mit Verzögerung) oder V.Z. (Verzögert) einstellen. Der Zünder 55 war ebenfalls ein elektrischer Aufschlagzünder und hatte die selben Einstellmöglichkeiten wie der oben genannte Aufschlagzünder 25. Der Unterschied lag hier in der Verzögerungzeit. Sie betrug bei V.Z.-Ausführung (verzögerte Zündung) 14 Sekunden. Ein Abwurf dieser Waffe war durch alle bombentragenden Flugzeugmuster (Jagdbomber, Bomber, Zerstörer und Erdkampfflugzeuge) der Luftwaffe möglich.

SD 500 A "Diana"

Die SD 500 A "Diana" war 2.022 mm lang und besaß einen Durchmesser von 447 mm. Ihr Bombenkörper hatte eine Länge von 1.323 mm. Eine Herstellung war im Stahlguss-, Pressstahl-, und in der so genannten Röhrenproduktion (aus Kopf-, Mittel- und Endteil des Bombenkörpers) möglich. Sie konnte bei der Explosion rund 6.750 Splitter mit einen Gewicht von 4 bis 40 g ausbringen. Der Sprengstoffanteil der Bombe betrug 180 kg Amatol oder Fp. 60/40. Auch sie verfügte über einen Zünder mit Übertragungsladung und Sprengstoffmittelsäule. Um diese herum befand sich der eigentliche Sprengstoff. Zum Einsatz kamen bei diese Abwurfwaffe die Zünder 25 A, 25 C (siehe SD 500) oder Sonderzünder des Typs 50 B (Diese besaßen mehr Sprengstoff sowie eine dünnere Wandung und Kopfstärke. Wahrscheinlich legte man hierbei mehr Wert auf eine höhere Druckwirkung sowie Splitterausbildung. Mögliche Ziele waren Industrieanlagen und Fabrikhallen, mehrstöckige Gebäudekomplexe, Eisenbahnanlagen und Brückenbauwerke. Der übliche Abwurf erfolgte aus Höhen von über 1.000 m und wurde von mehrmotorigen Bombern ausgeführt.

SD 500 B Beton/panzerbrechend

Die Gesamtlänge diese Bombenvariante betrug 2.007 mm bei einem Durchmesser von 396 mm. Die SD 500 B ist also indentisch mit der SD 500. Lediglich der Bombenkörper hatte eine Länge von 1.420 mm und war damit 100 mm länger als bei der SD 500. Diese Bombe basaß ebenfalls einen massiven Kopf. Das heißt, sie war panzerbrechend ausgeführt, um Bunker, Schiffe, Panzerfahrzeuge oder Panzerzüge durchdringen zu können. Die Herstellung erfolgte im Stahlguss- oder Presstahlverfahren. Anders als bei der SD 500 "Dakmar" üblich, wurde diese Bombe mit zwei Zündern (jedoch noch ohne Übertragungsladung) ausgestattet. Ihr Sprengstoffanteil betrug 90 kg Amatol oder Fp. 60/40. Sie ist wahrscheinlich eine Weiterentwicklung der SD 500. Als Zünder kamen der 25 B (siehe SD 500) oder 55 A zum Einsatz. Der Zünder 55 A war ein hochempfindlicher Aufschlagszünder, wählbar für die Einstellungen o.V. oder V.Z. und war noch während des Fluges konfigurierbar. Verwendet wurden für die SD 500 B aber auch mechanische Langzeitzünder 17 A oder 17 B. Einsatzgebiete für diese Bombe waren in Stahlbauweise errichtete Fabrikkomplexe, mehrstöckige Gebäute sowie geschütze bzw. gepanzerte / betonierte Anlagen.

SD 500 C

Diese Bombe war 2.000 mm lang und hatte ein Durchmesser von 396 mm. Der Bombenkörper besaß eine Länge von 1.418 mm. Hergestellt wurden die SD 500 C zumeist aus mehrteiligen Röhren. Hauptbauteile waren der Bombenkopf, das Rohr bzw. Rohrende sowie ein Leitwerk aus geschweißten Blechen. Die einzelnen Kompoenten wurden verschweißt und anschließend nachbearbeitet. Der Spengstoffanteil der SD 500 C betrug 172 kg Amatol oder Fp. 60/40. Bei dieser Bombe wurde der Sprengstoffanteil erhöht, um eine stärkere Druck- und Splitterwirkung zu erzielen. Sie hatte zwei Zünder ohne Spengstoffmittelsäule und ist mit der SD 500 A vergleichbar. Als Zünder wurden elektrische Aufschlags-, Sonder- oder mechanisch/chemische Langzeitzünder verwandt. Die SD 500 C eignetete sich insbesondere zum Zerstören bzw. Bekämpfen von großen Inustriekomplexen, Brücken, Eisenbahnanlagen oder Truppenmassierungen. Abwürfe erfolgten durch alle gängigen mehrmotorigen Bomber der Luftwaffe aus Höhen von über 1.000 m.

SD 500 E "Erna" Beton/panzerbrechend

Die Gesamtlänge der SD 500 E "Erna" betrug 1.744 mm, ihr Durchmesser lag bei 396 mm und der Bombenkörper war lediglich 1.080 mm lang. Dies hatte einen besonderen Grund, denn diese Bombe wurde nur aus Pressstahl gefertigt und sollte eine hohe Festigkeit besitzen. Sie konnte bereits bei einem Auftreffwinkel von 50 - 60 Grad bis zu 50 mm Panzerstahl durchschlagen, jedoch betrug ihr Amatol- oder Fp. 60/40 - Sprengstoffanteil nur 75 kg (Vergleich: SD 500 A besaß 180 kg). Zum Auslösen der Ladung verwendete man nur einen Zünder im hinteren Teil des Bombenkörpers, jedoch wurde zudem eine Sprengstoffsäule verwandt. Zünder waren die elektrischen Aufschlagszünder 25 A, B, C oder der o.g. Zünder 55. Die SD 500 E "Erna" kam vorwiegend gegen Punktziele zum Einsatz. Flugzeugmuster wie die Junkers Ju 87 und Ju 88 gehörten zu den Trägern dieser Abwurfwaffe. Zu den typischen Zielen können gepanzerte Kriegsschiffe, Panzerzüge, stark befestigte Bunkeranlagen und deren Panzerkuppeln gezählt werden.