Der Kompass – Das wichtigste Navigationsinstrument


Der Magnetkompass ist ein ausgesprochenes Navigationsinstrument und erlaubt dem Flugzeugführer eine bestimmte Flugrichtung einzuhalten.
Die für die Navigation verwendeten Kompasse nutzen das erdmagnetische Feld zur Richtungsbestimmung aus. Da aber die magnetischen Pole nicht mit dem geographischen zusammenfallen, entsteht zwischen der Kompass-Nordanzeige und geographisch Nord eine Differenz, die als Missweisung oder Deklination bezeichnet wird. Diese Missweisung ist von Ort zu Ort verschieden und ändert ihren Wert im Verlaufe der Jahre. Deshalb ist es besonders wichtig, die bei der Benutzung von Magnetkompassen auftretenden Abweichungen zu berücksichtigen.
Zu der genannten Missweisung kommen noch durch magnetische Störfelder im Flugzeug selbst hervorgerufene Ablenkungen. Diese Störfelder haben ihre Ursache z.B. in vorhandenen Stahlbauteilen, Zündmagneten und elektrischen Geräten. Diese Ablenkung, Deviation genannt, muss durch Anbringen kleiner Magnetstäbe kompensiert werden. Dazu dient die sogenannte Kompensierung. In der Praxis gelingt diese Kompensation selten vollständig, so dass die Restablenkung auf einer Deviationstabelle angegeben werden muss, um eine entsprechende Korrektur der Kompassablesung vorzunehmen. Die Deviationstabelle ist immer nur dem jeweilig geprüften Magnetkompass zugehörig.
Das wichtigste Bauelement des Magnetkompasses ist das Magnetsystem. Mit diesem ist die Kompassrose verbunden, auf welcher sich die Gradeinteilung (0-360°) befindet. An der Sichtscheibe des Kompassgehäuses ist ein Steuerstrich angebracht. Bei Kursänderungen dreht sich das Gehäuse und damit der Steuerstrich um die Kompassrose und zeigt dadurch die Richtungsänderung an.
Um trotz der dauernden Lageänderungen und auftretenden Beschleunigungen eine ruhige Kompassanzeige zu erzielen, müssen die Bewegungen des Magnetsystems (Kompassrose) mittels einer „Dämpfungsflüssigkeit“ gedämpft werden. Als Dämpfungsmittel wird meist eine Flüssigkeit verwendet, die aus einer Mischung von Benzin und Mineralöl besteht.

Grundsätzlich finden wir in deutschen Flugzeugen zwei verschiedene Instrumente vor.

Führerkompass - Fl.23211


Ein eigenständiger Magnetkompass mit integrierten Kompensationsmagneten und schwimmend in Dämpfungsöl, daher ist er recht Störungsanfällig.
Der Kurszeiger ist leicht ablesbar, doch durch das gespiegelte Ziffernblatt kann er manchmal zu Verwirrung führen.
Führertochterkompass - Fl.23334


Die Werte des Mutterkompass (im hinteren Rumpf) werden elektrisch an das Anzeigeinstrument im Cockpit weitergeleitet, daher ist eine hohe Genauigkeit der Ausgabewerte und eine logische Darstellung möglich.