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Segelflug
Wenn das Triebwerk ausfällt sollte als erste Möglichkeit immer der Segelflug in Betracht
gezogen werden, bevor das Flugzeug verlassen werden muss.
Im Segelflug ist der Luftwiderstand der größte Faktor der die Reichweite beschränken kann.
Daher sollte dieser mit allen Mittel so gering wie möglich gehalten werden.
Ein erstes Augenmerk ist auf die technischen Möglichkeiten zu legen diesen zu verringern.
Hier haben wir zum Beispiel: Den Einstellwinkel der Luftschraube und die Bremswirkung des
Motors wenn dieser mitdreht, Kühlerklappen des Kühlmittel- und Schmierstoffkreislaufes,
Steuerflächen- und Landeklappenstellung und die Trimmung des Höhenleitwerks.
Als zweiter wichtiger Faktor ist der geometrische Widerstand der Fluglage zu betrachten.
Hierbei entsteht bei stehendem Motor, durch den Einstellwinkel des Seitenleitwerks, ein
Schieben nach rechts. Dieses muss unbedingt ausgeglichen werden. Desweiteren ist der
allgemeine geometrische Widerstand, bedingt durch den Anstellwinkel, zu beachten.
Je geringer der Anstellwinkel, desto geringer dieser Widerstand.
Der geringstmögliche Anstellwinkel der Bf 109 E liegt bei etwa 510 Km/h an, jedoch steht die
mögliche Reichweite, rein unter Ausnutzung der Gravitation, in keinem Verhältnis.
Die optimale Segelgeschwindigkeit ist, wie beim Steigflug, vor allem mit der Zuladung zu
berechnen. Hierbei stellt sich heraus, dass Steig- und Segelgeschwindigkeit recht nah bei
einander liegen. Als Daumenregel kann man hier für die meisten Flugzeugtypen folgendes
anwenden: Effiziente Segelfluggeschwindigkeit = 90% - 95% der effizienten
Steigfluggeschwindigkeit. Um diese Berechnung zu umgehen legen wir für uns, wie beim
Steigflug, einen immer geltenden Wert von 260 Km/h fest. Unter optimalen Bedingungen
sollte unsere Reichweite nun mindestens ein 1/10 Verhältnis aufweisen, das bedeutet:
Je 1000 m Höhe (ü.G.) können wir 10 Kilometer weit segeln.
Jegliche Beschädigungen der Luftschraube, der Außenhaut oder der Steuerflächen erhöhen
natürlich den Luftwiderstand und verkürzen die Reichweite des Segelflugs!
Vorbereitungen zum Segelflug
Bei einem Triebwerksausfall sind vor allem die elektrischen und hydraulischen Systeme
zuerst für den Segelflug vorzubereiten, bevor diese, bedingt durch den Triebwerksausfall,
ebenso ausfallen werden. In der Bf 109 E haben wir nur das Verstellgetriebe der
Luftschraube, welches mit der der Stellung 3:00 Uhr möglichst widerstandarm eingestellt
wird. Danach sollte das Flugzeug in eine günstige Ausgangslage gebracht werden. Hierbei ist
die Segelflugrichtung grob einzunehmen und die Geschwindigkeit bei 260 km/h anzusetzen.
Im Anschluss ist das Triebwerk endgültig abzuschalten. Daraufhin werden alle Kühlerklappen
vollständig geschlossen und die Trimmung auf etwa -2°/-3° eingestellt.
Sind all diese Einstellungen erledigt ist die Fluglage zu halten, Kursänderungen und Schieben
sollte unbedingt vermieden werden.
Es folgt im Segelflug noch einmal eine ausführliche Schadenskontrolle.
Handlungsweisung für den Segelflug:
- Luftschraube auf 3:00 Uhr, Manuell
- Wasser- und Ölkühler voll schließen
- Trimmung -2°/-3°
- 260 km/h halten